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Fußball und Achtsamkeit

Inhaltsübersicht

Gar nicht so abwegig, wie du vielleicht denkst

Beim Stichwort „Achtsamkeit“ denken viele von uns wahrscheinlich an irgendwelche „esoterischen Praktiken, die eh nichts bringen“. Uns kommt sphärische Musik, Räucherstäbchen, Meditation, Kakaozeremonie, Yoga und Co in den Sinn. Manche haben vielleicht auch überhaupt keine Ahnung, was Achtsamkeit bedeutet. Aber sicherlich denkt niemand zuerst an Fußball.

In diesem Blogbeitrag will ich versuchen, eine Brücke zwischen genau diesen Dingen zu bauen beziehungsweise zu zeigen, welche Brücken schon längst bestehen. Ich werde erklären, warum aus meiner Sicht Fußball und Achtsamkeit ein genialer Doppelpass mit positiven Wechselwirkungen sein kann.

Warum überhaupt Achtsamkeit?

Heutzutage verarbeiten wir ähnlich viele Informationen am Tag wie ein Mensch vor ein paar hundert Jahren in seinem ganzen Leben! Von allen Seiten prasselt es auf uns ein. Emails, Werbung, WhatsApp, Instagram, Straßenverkehr, Nachrichten, Radio, Tiktok, Spotify, YouTube, Fernsehen und so weiter und so fort. Ich könnte diese Liste noch ewig weiterführen, aber das erspare ich Dir.
Die Frage ist nämlich: Was macht dieser ganze Informationshagel mit uns?

Die Antwort gibt ein kleines Wortspiel, das auf Englisch am besten funktioniert: Wir sind einerseits so „connected“ wie noch nie, aber zeitgleich auch so „disconnected“ wie nie zuvor.

Bei all der ständigen Reizüberflutung geht die Verbindung verloren. Die Verbindung zu unseren Mitmenschen, zur Umwelt und am wichtigsten – zu uns selbst. Wenn wir unseren inneren Kompass verlieren, irren wir nur durch die Gegend und landen am Ende alle am gleichen Ort: Stress, Unausgeglichenheit, Schlafmangel, Streit, Krankheit, Unzufriedenheit, Depression. Ein Problem, 1000 Gesichter.

Ein Gegengift für alle diese Dinge ist Achtsamkeit. Eine Verbindung aufbauen zu unserer Umgebung, unseren Mitmenschen und vor allem zu uns selbst. In uns hineinhorchen und lernen auf uns zu hören. Bei manchen bedeutet das Räucherstäbchen und Yoga, bei anderen entspannt spazieren zu gehen oder Sport zu treiben. Eine Lösung, 1000 Möglichkeiten zur Umsetzung.

Aber Sport ist ein gutes Stichwort, denn ich hatte ja versprochen, die Verbindung zum Fußball herzustellen. Bitteschön!

Achtsamkeit und... Fußball?

„Achtsamkeit (englisch mindfulness) bezeichnet einen Zustand von Geistesgegenwart, in dem ein Mensch hellwach die gegenwärtige Verfasstheit seiner direkten Umwelt, seines Körpers und seines Gemüts erfährt, ohne von Gedankenströmen, Erinnerungen, Phantasien oder starken Emotionen abgelenkt zu sein, ohne darüber nachzudenken oder diese Wahrnehmungen zu bewerten.“

Wenn wir uns eine Fußballerin vorstellen, die auf dem Feld absolut geistesgegenwärtig und hellwach ist, praktisch alles mitbekommt und Fußball spielt, ohne sich von all den äußeren Einflüssen oder ihren Emotionen ablenken oder kontrollieren zu lassen – Wie viel von ihrem Potential schöpft sie wohl aus?

Am besten ziehen wir noch den direkten Vergleich zu einer Mitspielerin, die Probleme hat, fokussiert zu bleiben, deswegen nur wenig von der Umgebung wahrnimmt und sich aufregt, sobald etwas nicht funktioniert.
Wenn wir diese beiden „gegeneinander“ antreten lassen, wer wird wohl überlegen sein? Und wenn sie im gleichen Zustand weiterspielen und trainieren, wer entwickelt sich wohl im nächsten Training, in der nächsten Woche und im nächsten Jahr am meisten weiter? Wen würdest Du lieber im Team haben?

Ich denke die Antwort ist eindeutig. Achtsamkeit lässt sich auf den Sportplatz wunderbar übertragen. Wenn Kinder oder Spieler:innen nicht aufpassen oder einen Fehler machen, wird oft davon gesprochen, dass sie nicht konzentriert genug sind. Dabei bedeutet Konzentration eigentlich, die Aufmerksamkeit maximal zu bündeln und möglichst auf eine Sache, auf einen begrenzten Bereich unserer Wahrnehmung zu richten. Höchstwahrscheinlich war das Kind konzentriert. Nur eben nicht auf das, was Du gesagt hast.

Achtsamkeit ist sozusagen das Pendant zur Konzentration. Die Aufmerksamkeit wird nicht gebündelt, sondern möglichst weit gestellt. Und es wird möglichst wenig bewertet, sondern einfach wahrgenommen. Das ist eine Fähigkeit, die sowohl auf, als auch neben dem Platz Gold wert sein kann.

Hört sich alles schön an, aber wie sieht das praktisch aus?

Wenn wir uns eine Fußballerin vorstellen, die auf dem Feld absolut geistesgegenwärtig und hellwach ist, praktisch alles mitbekommt und Fußball spielt, ohne sich von all den äußeren Einflüssen oder ihren Emotionen ablenken oder kontrollieren zu lassen – Wie viel von ihrem Potential schöpft sie wohl aus?

Am besten ziehen wir noch den direkten Vergleich zu einer Mitspielerin, die Probleme hat, fokussiert zu bleiben, deswegen nur wenig von der Umgebung wahrnimmt und sich aufregt, sobald etwas nicht funktioniert.
Wenn wir diese beiden „gegeneinander“ antreten lassen, wer wird wohl überlegen sein? Und wenn sie im gleichen Zustand weiterspielen und trainieren, wer entwickelt sich wohl im nächsten Training, in der nächsten Woche und im nächsten Jahr am meisten weiter? Wen würdest Du lieber im Team haben?

Ich denke die Antwort ist eindeutig. Achtsamkeit lässt sich auf den Sportplatz wunderbar übertragen. Wenn Kinder oder Spieler:innen nicht aufpassen oder einen Fehler machen, wird oft davon gesprochen, dass sie nicht konzentriert genug sind. Dabei bedeutet Konzentration eigentlich, die Aufmerksamkeit maximal zu bündeln und möglichst auf eine Sache, auf einen begrenzten Bereich unserer Wahrnehmung zu richten. Höchstwahrscheinlich war das Kind konzentriert. Nur eben nicht auf das, was Du gesagt hast.

Achtsamkeit ist sozusagen das Pendant zur Konzentration. Die Aufmerksamkeit wird nicht gebündelt, sondern möglichst weit gestellt. Und es wird möglichst wenig bewertet, sondern einfach wahrgenommen. Das ist eine Fähigkeit, die sowohl auf, als auch neben dem Platz Gold wert sein kann.

goal4u und Achtsamkeit

Konkret findet die Umsetzung bei uns auf verschiedenste Arten statt.
Ein Beispiel ist die Minute Stille (+ Augen zu), mit der wir nicht nur jedes unserer internen Meetings beginnen, sondern die auch bei jedem Fußballtraining den Anfang und das Ende markiert.

Ein anderes Beispiel wären Übungen, bei denen mehrere Spielfelder „übereinander“ gelegt werden. Das heißt, es gibt nicht nur mich, meine Mitspieler:innen und Gegner:innen, sondern quer durchs Feld rennen noch lauter andere Kinder, die ich beachten muss, um erfolgreich zu sein.
Oder man macht eine Übung mit mehreren Bällen, die zeitgleich durch die Gegend rollen (oder fliegen) und so dafür sorgen, dass man ständig auf der Hut ist.

Was ebenfalls super funktioniert, ist mit der Wahrnehmung und den Sinnen zu spielen. Wie fühlt es sich an, wenn wir mal gar nicht reden? Oder sogar die Augen schließen? Wie fühlt sich eigentlich der Ball oder der rasen an, wenn man ganz genau hineinfühlt?

Es gibt unendlich Möglichkeiten, Achtsamkeit in das Fußballtraining oder Spiel mit einzubeziehen und vieles passiert das auch schon ganz von allein. Der Kreativität sind hierbei keine Grenzen gesetzt.

Meine persönlichen Erkenntnisse

Achtsamkeit ist mächtig!
Der Effekt bei mir selbst und bei den Kindern ist erstaunlich. Fußball und Achtsamkeit ist definitiv ein guter Doppelpass.

Achtsamkeit macht Spaß!
Es gibt genügend Möglichkeiten, die lustig sind und uns Spaß machen. Es braucht keinen unnatürlichen Zwang oder ein „Ihr müsst jetzt alle eine Stunde meditieren!“

„Geht nicht“ gibt’s nicht!
Auf keinen Fall Ideen ausschließen, „weil man das halt nicht so macht.“ Erstens wurde in der Hinsicht noch nicht so viel ausprobiert und zweitens kannst Du erst wissen, dass es nicht funktioniert, wenn es nicht funktioniert hat. 🙂

Selbst ist der Mann (oder die Frau)!
Hast Du Deine Ideen selbst schon einmal ausprobiert? Im Zweifel einfach mal mitmachen, ich selbst hatte großen Spaß dabei, in einem völlig verwirrenden Gewusel ständig zu vergessen auf welches Tor ich eigentlich schießen muss.

Trau Dich!
Oft habe ich Sachen nicht ausprobiert, weil ich Angst vor der Reaktion der Kinder oder der anderen Trainer hatte. Oft war es dann sogar so, dass genau diese Sachen besonders gut ankamen und wenn es mal nicht so war, ist die Welt auch nicht untergegangen.

So jetzt bist Du dran. Egal ob Fußballer:in oder nicht, gib Achtsamkeit eine Chance, probiere es aus, tausche Dich gerne mit uns aus oder schreibe Ideen als Kommentar unter diesen Blog.
Vielen Dank fürs Lesen und bis zum nächsten Mal!

Anselm

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